Zusätzliche IP Adresse konfigurieren

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Hinweis: Diese Anleitung ist ausschließlich bei KVM-Servern gültig und kann nicht bei den klassischen vServern angewendet werden.


Hinzufügen zusätzlicher IP-Adressen bei KVM-Servern

Im folgenden wird beschrieben, wie man am Beispiel von Debian und anderen Betriebssystemen weitere IP-Adressen in einem KVM-Server konfiguriert. Falls ein Interfacename (z.B. eth0) anzugeben ist, so ist dieser zuvor z.B. mit dem Tool "ifconfig" oder dem Befehl "ip a" zu ermitteln und in den folgenden Konfigurationen entsprechend zu ersetzen.


IPv6

Debian und Ubuntu (bis 17.04)

Sämtliche Konfigurationen werden in der Datei '/etc/network/interfaces' vorgenommen.

Folgendes hinzufügen:

iface eth0 inet6 static
       address 2a03:4000:2:11c5::1
       netmask 64
       gateway fe80::1

2a03:4000:2:11c5::1 muss mit einer gewünschten IPv6 aus dem zugewiesenen /64-Subnet ersetzt werden.

Sie sollten in jedem Fall auch die IPv4 Adresse statisch konfigurieren, da es sonst dazu kommen kann, dass der DHCP Client die IPv6 Konfiguration wieder überschreibt.

Es empfiehlt sich, zusätzlich folgende Konfiguration in der Datei /etc/sysctl.d/50-IPv6.conf zu setzen:

net.ipv6.conf.default.accept_ra=0
net.ipv6.conf.default.autoconf=0
net.ipv6.conf.all.accept_ra=0
net.ipv6.conf.all.autoconf=0
net.ipv6.conf.eth0.accept_ra=0
net.ipv6.conf.eth0.autoconf=0

Bitte schalten Sie den Server anschließend einmal aus und wieder ein, damit die Änderungen übernommen werden. (poweroff)

Ubuntu (ab 17.10)

Ab Ubuntu 17.10 erfolgt die Netzwerkkonfiguration standardmäßig mit dem Tool "netplan". Hier können Sie die Konfiguration z.B. in der Datei /etc/netplan/01-netcfg.yaml vornehmen:

network:
  version: 2
  renderer: networkd
  ethernets:
    ens3:
      addresses: [37.100.195.4/22, "2a03:4000:2:11c5::1/64"]
      gateway4: 37.100.192.1
      gateway6: fe80::1
      nameservers:
        addresses: [46.38.225.230, 46.38.252.230, "2a03:4000:0:1::e1e6", "2a03:4000:8000::fce6"]

2a03:4000:2:11c5::1 muss mit einer gewünschten IPv6 aus dem zugewiesenen /64-Subnet ersetzt werden. Die Adressen für die Nameserver können übernommen werden.

Sie sollten in jedem Fall auch die IPv4 Adresse statisch konfigurieren, da es sonst dazu kommen kann, dass der DHCP Client die IPv6 Konfiguration wieder überschreibt. Bei netplan können Sie diese Einstellung direkt in der gleichen Datei vornehmen, wie oben auch bereits dargestellt.

Um die Konfiguration anschließend zu übernehmen, nutzen Sie den Befehl

netplan apply

Es empfiehlt sich, zusätzlich folgende Konfiguration in der Datei /etc/sysctl.d/50-IPv6.conf zu setzen:

net.ipv6.conf.default.accept_ra=0
net.ipv6.conf.default.autoconf=0
net.ipv6.conf.all.accept_ra=0
net.ipv6.conf.all.autoconf=0
net.ipv6.conf.eth0.accept_ra=0
net.ipv6.conf.eth0.autoconf=0

Um diese Einstellungen ohne Neustart zu übernehmen, führen Sie anschließend

sysctl --system

aus.

CentOS

Im Folgenden am Beispiel von CentOS 7:

Hier wird die Netzwerkkonfiguration in /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-[NAME DER NETZWERKKARTE] verwaltet. In unserem Beispiel: /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0:

Tragen Sie zusätzlich folgendes in der Datei ein, um eine IPv6-Adresse hinzuzufügen:

IPV6INIT=yes
IPV6ADDR=2a03:4000:2:11c5::1/64
IPV6_DEFAULTGW=fe80::1
IPV6_DEFAULTDEV=eth0

2a03:4000:2:11c5::1 muss mit einer gewünschten IPv6 aus dem zugewiesenen /64-Subnet ersetzt werden.

Mit

service network restart

können Sie anschließend die Netzwerkkonfiguration neuladen.

Sie sollten in jedem Fall auch die IPv4 Adresse statisch konfigurieren, da es sonst dazu kommen kann, dass der DHCP Client die IPv6 Konfiguration wieder überschreibt.

Es empfiehlt sich, zusätzlich folgende Konfiguration in der Datei /etc/sysctl.d/50-IPv6.conf zu setzen:

net.ipv6.conf.default.accept_ra=0
net.ipv6.conf.default.autoconf=0
net.ipv6.conf.all.accept_ra=0
net.ipv6.conf.all.autoconf=0
net.ipv6.conf.eth0.accept_ra=0
net.ipv6.conf.eth0.autoconf=0

Sie können diese Werte anschließend mit

sysctl --system

laden.


IPv4

Debian und Ubuntu (bis 17.04)

Bitte beachten Sie, dass Sie die IP-Adressen und das Gateway an Ihre Umgebung anpassen!

Die Grundeinstellungen sind auch hier:

auto lo
iface lo inet loopback
  
allow-hotplug eth0
iface eth0 inet dhcp

Die Anweisung die Adresse per DHCP zu beziehen wird entfernt, das starten per hotplug-event deaktiviert, und wie folgt ersetzt:

auto lo
iface lo inet loopback

auto eth0
iface eth0 inet static
        address 37.100.195.4
        netmask 255.255.252.0
        broadcast 37.100.195.255
        gateway 37.100.192.1

auto eth0:1
iface eth0:1 inet static
        address 46.38.240.15
        netmask 255.255.255.255
        

ACHTUNG: Bei Ubuntu Server muss noch folgende Zeile hinzu gefügt werden:

dns-nameservers 46.38.225.230 46.38.252.230

Bitte beachten Sie, dass die zusätzlichen IP Adressen /32 Adressen sind. Aus diesem Grund ist die Netzmaske auf 255.255.255.255 gesetzt.


Um ein neues virtuelles Interface im laufenden Betrieb zur Verfügung zu stellen benutzen Sie ifconfig oder einfach ifup. Zum Beispiel:

ifup eth0:1

oder

ifconfig eth0:1 up


Bitte schalten Sie den Server anschließend einmal aus und wieder ein, damit die Änderungen übernommen werden. (poweroff)

Ubuntu (ab 17.10)

Bitte beachten Sie, dass Sie die IP-Adressen und das Gateway an Ihre Umgebung anpassen!

Hier können Sie die Konfiguration z.B. in der Datei /etc/netplan/01-netcfg.yaml vornehmen:

network:
  version: 2
  renderer: networkd
  ethernets:
    ens3:
      addresses: [37.100.195.4/22, 46.38.240.15/32]
      gateway4: 37.100.192.1
      nameservers:
        addresses: [46.38.225.230, 46.38.252.230]

Um die Konfiguration zu aktivieren, führen Sie folgenden Befehl aus

netplan apply

Bitte beachten Sie, dass die zusätzlichen IP Adressen /32 Adressen sind. Aus diesem Grund handelt es sich um eine /32-Netzmaske.

CentOS

Bitte beachten Sie, dass Sie die IP-Adressen und das Gateway an Ihre Umgebung anpassen!

Zuerst konfigurieren wir die Haupt-IP-Adresse des Systems statisch. Im Folgenden am Beispiel von CentOS 7:

Statische Konfiguration der Haupt-IP-Adresse

Hier wird die Netzwerkkonfiguration in /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-[NAME DER NETZWERKKARTE] verwaltet. In unserem Beispiel: /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0:

Die Datei sieht standardmäßig so aus:

DEVICE=eth0
BOOTPROTO=dhcp
ONBOOT=yes
NM_CONTROLLED=no

Ändern Sie

BOOTPROTO=dhcp

zu

BOOTPROTO=static

Außerdem ändern Sie

NM_CONTROLLED=no

zu

NM_CONTROLLED=yes

Fügen Sie nun

IPADDR=37.100.195.4
NETMASK=255.255.252.0
GATEWAY=37.100.192.1
DNS1=46.38.225.230
DNS2=46.38.252.230

hinzu.

IPADDR, NETMASK, GATEWAY müssen angepasst werden. DNS1 und DNS2 können Sie aus obigem Beispiel übernehmen.

In unserem Beispiel sieht die Datei nun so aus:

DEVICE=eth0
BOOTPROTO=static
ONBOOT=yes
NM_CONTROLLED=yes
IPADDR=37.100.195.4
NETMASK=255.255.252.0
GATEWAY=37.100.192.1
DNS1=46.38.225.230
DNS2=46.38.252.230

Mit dem Befehl

service network restart

können Sie die Netzwerkkonfiguration nun neuladen.

Hinzufügen von zusätzlichen IPs

Zusätzliche IPs fügen wir via Alias-Interfaces hinzu (z.B. eth0:1, eth0:2, eth0:3, usw.).

Legen Sie dazu unter /etc/sysconfig/network-scripts/ eine entsprechende Datei an, z.B.: /etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-eth0:1

Befüllen Sie diese mit folgendem Inhalt:

DEVICE=eth0
BOOTPROTO=none
ONBOOT=yes
IPADDR=46.38.240.15
NETMASK=255.255.255.255

Bitte beachten Sie, dass die zusätzlichen IP Adressen /32 Adressen sind. Aus diesem Grund ist die Netzmaske auf 255.255.255.255 gesetzt.

Um ein neues virtuelles Interface im laufenden Betrieb zur Verfügung zu stellen benutzen Sie ifconfig oder einfach ifup. Zum Beispiel:

ifup eth0:1

oder

ifconfig eth0:1 up